Morgenroutine Ideen: Worum es bei einer Morgenroutine (nicht) geht

Ja, ich suche gern nach Morgenroutine Ideen, denn: Ich mag Morgenroutinen.

Allerdings nur bedingt, da diese Routine (sowie Selbstfürsorge allgemein) leider auch mal in Selbstoptimierungsdruck und Stress abdriften kann.

Und genau das ist nicht Sinn und Zweck des Ganzen.

Schließlich soll eine Morgenroutine dich dabei unterstützen, selbstbestimmter und achtsamer in den Tag zu starten. Und dich nicht noch zusätzlich stressen.

Deswegen wollte ich in diesem Artikel ein paar Gedanken zum Thema Morgenroutine mit dir teilen. Und ein paar Worte darüber verlieren, worum es bei einer Morgenroutine (nicht) geht.

Artikelübersicht:

  • Was ist eine Morgenroutine?
  • Tipps & Ideen für die Morgenroutine
  • Worum es bei einer Morgenroutine nicht geht
  • Worum es bei der Morgenroutine geht
  • Fazit: Welche Morgenroutine passt zu mir?

Klären wir vielleicht zunächst mal folgende Frage:

Was ist eine Morgenroutine?

Im Prinzip ist eine Morgenroutine nichts anderes als ein Set an Gewohnheiten, die dich dabei unterstützen sollen, gut in deinen Tag zu starten.

Was sich für dich am besten eignet, ist eine individuelle Geschichte.

Es kommt auf deine Bedürfnisse, Ziele und auch auf deine Motivation hinter dem Ganzen an. Also ist eine Frage:

Warum genau, möchtest du eine Morgenroutine in deinen Alltag integrieren?

Morgenroutine Ideen: Worum es bei einer Morgenroutine (nicht) geht- auf einem Bett mit weißen Laken liegt ein braunes Buch, auf dem eine hellgraue Tasse mit Löffel steht; auf dem Laken liegen noch einige Hefte und Notizbücher

Tipps & Ideen für die Morgenroutine

Wenn du dich jetzt fragst, was du in deine Morgenroutine integrieren kannst, da gibt es einiges.

Beipiele für Morgenroutine Ideen:

  • Bewegung (ein kurzer Spaziergang, Yoga, ein Workout oder ein paar Dehnübungen)
  • Wasser trinken (nach dem du die ganze Nacht über nichts getrunken hast, hilft ein Glas (lauwarmes) Wasser nach dem Zähneputzen beim Wachwerden)
  • Meditieren
  • Atemübungen machen
  • Journaling
  • Lesen
  • ausgewogen und achtsam Frühstücken
  • Musik hören
  • Deinen Tag oder deine Ziele visualisieren
  • Dein Bett machen
  • Achtsam Autofahren…
  • …oder das Pendeln für (Hör-)Bücher nutzen

An Ideen, was du in deine Morgenroutine reinpacken kannst, mangelt es also nicht.

Denn es gibt vieles, was wir für unsere psychische und körperliche Gesundheit bereits am Morgen tun können.

Und genau deshalb kann es schon schwierig werden.

Vielleicht schwebt dir direkt eine Liste mit zig Dingen vor, die du in deine Morgenroutine integrieren möchtest.

Oder du verrennst dich in Listen und Vorlagen zu der „perfekten“ Morgenroutine.

Bevor die Morgenroutine aber zum zusätzlichen Stressfaktor verkommt, sehen wir uns mal an, worum es bei der Morgenroutine eben nicht geht.

Es geht darum, deine Morgenroutine so zu gestalten, dass du davon profitierst.

Worum es bei einer Morgenroutine nicht geht

Selbstoptimierungszwang

Ja, man kann (und darf) den Morgen nutzen, um gesunde Routinen einzubauen, für die man sonst im Alltag keine Zeit findet.

Allerdings musst du Meditation, Yoga, Journaling, Sport, Lesen, etc. nicht morgens durchziehen. Dinge, die dir wichtig sind, kannst du theoretisch natürlich zu jeder Zeit des Tages umsetzen.

Wenn du lieber abends liest oder nach Feierabend ein Workout machen möchtest, tu dir bitte keinen Zwang an.

Der Morgen bietet sich für viele an, da sie hier vielleicht noch etwas leichter ein bisschen Zeit für sich einräumen können. Also bevor die alltäglichen Aufgaben anstehen.

Es geht nicht um Zwang.

Du musst nicht alles Mögliche in deinen Morgen quetschen, um dich selbst zu optimieren.

Sich weiterentwickeln zu wollen, ist menschlich und an sich auch nichts Schlechtes.

Wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten oder in dir einfach merkst, dass du in bestimmten Bereichen wachsen möchtest, dann tu, was dir dabei hilft.

Aber tu es, weil du es möchtest und nicht, weil

  • du dich gezwungen siehst, weil alle anderen es tun oder
  • weil du Angst hast, sonst nicht gut genug zu sein.

Es gibt keine Vorschriften, was deine Morgenroutine enthalten muss oder was du nur am Morgen tun darfst.

Straffe Vorgaben

Wenn du einmal eine Morgenroutine gestaltet hast, ist sie nicht in Stein gemeißelt.

Es geht nicht darum, eine geplante Routine jeden Tag eins zu eins kopieren und ausführen zu müssen. Das Leben kommt einfach manchmal dazwischen.

Es gibt Tage, an denen früh morgens schon Termine anstehen, an denen du (oder vielleicht deine Kinder) krank sind oder an denen du dich einfach nicht fit fühlst und eben nicht das brauchst, was deine geplante Routine beinhaltet.

Kleines Beispiel:

Wenn du normalerweise morgens Sport machst, hast du dafür während deiner Periode wahrscheinlich nicht so viel Energie dafür.

Wenn du trotzdem ein bisschen Bewegung einbauen möchtest, kannst du z.B. wahlweise sanftes Yoga oder einen kurzen Spaziergang machen.

Oder was auch immer dir sonst bei Unterleibskrämpfen, Kopfschmerzen oder all den anderen möglichen Menstruationsbeschwerden gerade gut tun würde.

Du musst auch nicht um 5 Uhr aufstehen

Ich weiß nicht, wie häufig ich jetzt schon über den Begriff „5 am Club“ gestolpert bin.

Man könne teilweise den Eindruck gewinnen, es sei ein Allheilmittel für Glück, Erfolg, Produktivität, etc.

Was online in den schönsten Farben als DIE optimale Lösung angepriesen wird, klappt eben nicht für jeden.

Der individuelle Biorhythmus hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden (und die Arbeitszeiten auch, wenn du z.B. in Schichten arbeitest…).

Sich zwanghaft in einen Rhythmus reinquetschen zu wollen, der gegen die eigene innere Uhr geht, kann auf Dauer sogar krank machen.

Wie gesagt: Je nach Biorhythmus kann das für einen funktionieren oder eben auch nicht. Wenn du merkst, dass du fit bist, wenn du um halb 5 oder 5 Uhr morgens aus dem Bett hüpfst und davon auch im restlichen Tagesverlauf profitierst:

Go for it.

Wenn du merkst, dass du anschließend einfach nur den restlichen Tag über und auch allgemein in den Seilen hängst und total kaputt bist, ist das vielleicht einfach nicht dein Ding.

Genug Schlaf zu kriegen, ist wichtig für unsere Gesundheit. Wenn du abends noch energiegeladen bist und bis Mitternacht nicht schlafen kannst, dich dann aber zwingst, morgens um 5 Uhr aufzustehen, wird dir das auf Dauer vermutlich nicht allzu gut tun.

Denn Schlafdauer, aber vor allem Schlafqualität haben einen Einfluss auf unsere körperliche und psychische Gesundheit.

Du kannst natürlich früher aufstehen als gewöhnlich, um dich morgens einige Minuten um dich selbst zu kümmern, deiner Morgenroutine (wie auch immer diese für dich aussehen mag) nachzukommen oder einfach ein paar ruhige Momente zu genießen.

Tu, was sich für dich nützlich anfühlt.

Perfektion

Perfektionismus kann ein ganz schöner Stressfaktor werden.

Nicht nur dann, wenn du deine Routine so perfekt und social-media-tauglich wie möglich gestalten möchtest.

Sondern auch dann, wenn du mit dir selbst zu hart ins Gericht gehst, wenn du von deinem (vielleicht total unrealistischem Plan) abweichst.

Also wenn du es nicht schaffst, deine auf die Minute genau und minutiös durchchoreographierte Tätigkeitenabfolge eben nicht jeden Morgen umsetzen kannst.

Du musst…

  • niemandem etwas mit deiner Morgenroutine beweisen
  • deine Morgenroutine nicht auf Social Media posten
  • deine Morgenroutine nicht mal jeden Tag gleich ablaufen lassen
  • ja nicht mal eine Morgenroutine haben

Niemand zwingt dich dazu.

Wenn du eine etablieren möchtest, dann tu es gern – aber aus eigenem Antrieb, ohne dich dazu gezwungen zu fühlen.

Eben für dich und dein eigenes Wohlbefinden.

Und den Sinn erfüllt die Morgenroutine nicht, wenn du dich morgens schon damit stresst, mindestens 80 verschiedene Dinge in 20 Minuten zu quetschen.

Morgenroutine Ideen: Worum es bei einer Morgenroutine (nicht) geht: Eine weiße Frau im schwarz-weißgestreiften Oberteil schreibt mit einem weißen Kugelschreiber in ein hellgraues Journal

Worum es bei der Morgenroutine geht

Alles kann, nichts muss

Frag dich bei deiner Morgenroutine (oder Abendroutine und beim Thema Selbstfürsorge allgemein):

Was ist hilfreich für dich?

Was dir gut tut, dich inspiriert, motiviert, voranbringt, kann etwas komplett anderes sein als bei jemand anderem.

Und das ist vollkommen ok.

Übrigens: Neue Gewohnheiten zu etablieren, braucht seine Zeit. Wenn es nicht von heute auf morgen klappt, sei nicht zu streng mit dir.

Gehe lieber jeden Tag kleine Schritte als dich mit einer gigantischen Liste von Morgenroutine-Ideen komplett zu überfordern und frustriert direkt wieder aufzugeben.

Mehr Infos zum Thema Gewohnheitsbildung findest du hier:

Neue Gewohnheiten etablieren – 5 Dinge, die dir dabei helfen
9 Tipps, mit denen du deine Vorhaben besser umsetzen kannst
Warum Vorsätze so oft scheitern

Nimm dir Zeit für dich selbst

Starte den Morgen mit dir, bevor du irgendetwas anderes machst.

Eine Morgenroutine bietet dir die Gelegenheit, bewusst und proaktiv, statt reaktiv in den Tag zu starten.

Also indem du nicht direkt beim Aufwachen zum Handy greifst und erstmal beim Scrollen im Newsfeed versinkst, Mails checkst und Nachrichten beantwortest.

Du darfst das natürlich machen, sofern dir das in irgendeiner Weise was nützt.

Wenn du allerdings merkst, dass du dadurch direkt gestresst in den Tag startest und der ganze Input dein Gedankenkarussell unangenehm stark anschubst, versuch es mal ohne.

Achtsam in den Tag starten

Du kannst deine Morgenroutine also nutzen, um erstmal bei dir anzukommen. Indem du dich z.B. bewegst, meditierst oder schreibst.

Also indem du erstmal bei dir eincheckst und eine Bestandsaufnahme machst, wie du dich fühlst, welche Gedanken dich beschäftigen oder wie dein Körper sich heute Morgen anfühlt.

Du kannst dich fragen, wofür du dankbar bist, kannst den Tag visualisieren und planen. Du kannst aber auch was ganz anderes machen.

Eine kurze Atemübung, während der Wasserkocher läuft.

Oder am offenen Fenster deinen Tee oder ein Glas Wasser trinken und den morgendlichen Geräuschen zuhören.

Flexibilität

Wenn du einmal eine Morgenroutine entwickelt hast, die funktioniert, ist diese nicht in Stein gemeißelt.

Du musst keinem starren Plan folgen, sondern kannst deine Routine jederzeit an deine aktuellen Bedürfnisse, Ziele und zur Verfügung stehende Zeit und Energie anpassen. Wenn du etwa morgens erstmal 30 Minuten Sport machst, ist das super.

Das bedeutet aber nicht, dass du es eisern jeden Tag durchziehen musst, wenn dich das zusätzlich stresst. Manchmal passt es zeitlich einfach nicht, so dass du stattdessen nur ein 15-Minuten-Workout machen kannst.

Oder du fühlst dich einfach gerade körperlich nicht sonderlich gut, dann kannst du natürlich die Art deiner Bewegung variieren oder lässt diesen Punkt mal ausfallen.

Wenn du meditieren lernen möchtest, kannst du dir dafür jeden Morgen 3-5 Minuten einplanen. Meditierst du schon länger, kannst du die Dauer vielleicht erhöhen.

Vielleicht schreibst du normalerweise morgens nicht, aber wachst mit einem Gedankenchaos auf, welches du erstmal zu Papier bringen möchtest. Dann schnapp dir Zettel und Stift.

Was du morgens machst, kann und darf sich verändern.

Deine Routinen sollen zu dir passen, anstatt dass du dich in etwas hineinzwängst, was dir überhaupt nichts bringt. Du kannst und darfst immer wieder nachjustieren.

Du darfst deine Morgenroutine jederzeit ändern.

Fazit

Nochmal: Es ist DEINE Morgenroutine.

Richte dich also nicht zu sehr nach anderen, sondern nach dem, was dir guttut und was mit deinem Leben vereinbar ist.

Überlege dir, welche Elemente du einbauen möchtest, statt dich daran zu orientieren, was auf Social Media angepriesen wird.

Es gibt nichts zu beweisen, es geht nicht um Perfektion und es gibt vor allem nicht die EINE richtige Morgenroutine.

Deine Morgenroutine ist nicht „besser“, je mehr Tätigkeiten du morgens abhaken kannst.

Lege deinen Fokus auf dich und deine Gesundheit, dein Wohlbefinden: mental, emotional und körperlich.

Nutze deine Morgenroutine um selbstbestimmt in den Morgen starten – also proaktiv statt reaktiv und gestresst.

Finde etwas, da zu dir passt und das sich für dich stimmig anfühlt.

Frage dich also:

Welche Morgenroutine passt zu mir?

Anstatt die Routinen anderer unhinterfragt zu übernehmen.

Lasse dich von Morgenroutine Ideen, Tipps und Vorlagen nicht unter Druck setzen, sondern inspirieren.

Nimm raus, was für dich passt und lass das andere sein.

Falls du noch nach Morgenroutine Ideen suchst (oder für deine Selbstfürsorge-Praxis allgemein), kannst du dich in diesen Artikeln noch umsehen, wenn du möchtest:

Wenn du Fragen hast oder vielleicht auch einfach deine Gedanken zum Thema mit mir teilen möchtest, dann schreib mir gern eine Mail.

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